Ein sonniger Tag in Bangkok, und wir - eine neugierige Familie mit zwei aufgeweckten Kindern - beschlossen, den Marine Park der Safari World zu erkunden. Unsere Herzen waren voller Vorfreude auf ein Abenteuer mit wilden Tieren, und so machten wir uns auf den Weg zu einem farbenfrohen Paradies.
Bunte Aras und lebendige Eindrücke:
Gleich am Parkplatz empfingen uns lebhaft gefärbte Aras, die sich in allen Farben des Regenbogens präsentierten. Ihre lauten Rufe und das bunte Federkleid zauberten ein Lächeln auf unsere Gesichter und ließen uns erahnen, welch aufregenden Tag wir erleben würden. Unsere Kinder waren im Element und konnten es kaum erwarten, die ersten exotischen Tiere in freier Wildbahn zu sehen.
Doch je weiter wir in den Park eindrangen, desto mehr begannen wir, die ersten Zweifel zu hegen. Der Park, der anfänglich so vielversprechend begann, offenbarte allmählich eine gewisse Diskrepanz zwischen unseren Erwartungen und der Realität.
Der Spagat zwischen Freude und Besorgnis:
Der Marine Park ähnelte einem Zoo, den man zu Fuß erkundete. Während die Kinder aufgeregt von einem Gehege zum nächsten stürmten und dabei die faszinierendsten Tiere bestaunten, begannen wir Erwachsenen, die weniger erfreulichen Aspekte wahrzunehmen.
Wir stellten fest, dass es vergleichsweise wenige Tiere zu sehen gab, und viele Gehege machten keinen einladenden Eindruck. Spielebuden und Restaurants säumten den Weg und hinterließen einen heruntergekommenen Eindruck.
Das Gefühl, für alles extra bezahlen zu müssen, begleitete uns während unseres Besuchs. Seien es die Kosten für das Füttern der Tiere, die Attraktionen wie Fotos mit Tigern oder Orang-Utans - nichts kam ohne zusätzliche Gebühren aus. Uns erschreckte noch viel mehr, dass überhaupt Fotos mit Tigern oder Organ-Utans angeboten werden. Wir beobachteten eine chinesischne Reisegruppe, bei der über 30 Menschen auf kleinem Raum bei einem Orang-Utan anstanden. Der Reihe nach musste der Affe bei jeder Person zunächst daneben sitzen, dann umarmen, Bussi geben und zuletzt auf den Arm genommen werden - jeweils mit einem lauten Klatschen des Wärters forangetrieben.
Tierwohl als Fragezeichen:
Beim Ponyfüttern begegneten uns die ersten Zeichen von Missständen. Sechs Ponys standen auf begrenztem Raum ohne ausreichenden Schatten oder Wasser. Unsere anfängliche Freude wurde getrübt, und die Sorge um das Tierwohl begann sich in uns festzusetzen.
Die Begegnung mit hungrigen Krokodilen machte den Tag nicht unbedingt angenehmer. Diese Tiere wirkten aggressiv und hungrig, was uns Unbehagen und den Kindern auch Angst bereitete durch die lauten Geräusche und schnellen Bewegungen. Das hatten wir so noch nie in einem Zoo erlebt, sonst hatten sich die Tiere nahezu nie bewegt. Im Gehege der Känguruhs wird laute Musik in Dauerschleife gespielt und gegen Bezahlung können diese gefüttert werden. Dazu ist es australischen Stil dekoriert und ein BBQ wird impliziert.
Die Erlebnisse mit einem zweifelhaften Touch:
Bei den Giraffen konnten wir eine kurze Verschnaufpause einlegen. Wir entdeckten einen Eingangsbereich, der zunächst so wirkte, als müssten auch hier zusätzliche Gebühren gezahlt werden. Doch dieser Eindruck stellte sich als Missverständnis heraus.
Trotzdem verließen wir die Giraffen-Gehege mit einem seltsamen Gefühl. Eine gewisse Unstimmigkeit schien die Luft zu durchziehen. Viele Einrichtungen im gesamten Park waren gesperrt oder befanden sich in Renovierung, und der Trubel von indischen und chinesischen Reisegruppen sorgte für eine laute und unruhige Atmosphäre.
Ein Tag mit gemischten Gefühlen:
Am Ende unserer Reise im Marine Park der Safari World fühlten wir uns hin- und hergerissen. Die Kinder hatten die Ponys und Giraffen gefüttert, verschiedene Tiere gesehen und schienen voller Freude. Doch für uns Erwachsene überwog ein zwiespältiges Gefühl. Viele Tiere sahen hungrig und vernachlässigt aus, und der Park schien vor allem auf finanziellen Gewinn ausgerichtet zu sein. Die zusätzlichen Kosten, um einige Attraktionen genießen zu können, wirkten abschreckend.
Unsere Reise im Marine Park der Safari World war sicherlich ein aufregendes Erlebnis, aber wir nehmen nicht nur die strahlenden Tierbegegnungen, sondern auch die bedenklichen Eindrücke und die finanziellen Hürden mit nach Hause. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die uns gelehrt hat, dass nicht alles, was auf den ersten Blick bezaubernd wirkt, auch unseren moralischen Ansprüchen gerecht wird. Wir hoffen, dass die Safari World in Zukunft das Tierwohl und die Qualität der Attraktionen in den Mittelpunkt stellt, um ein besseres Erlebnis für zukünftige Besucher zu bieten.
Hinweis: Eine weitere merkwürdige Erfahrung, die wir während unseres Besuchs im Marine Park gemacht haben, war die restriktive Regelung in Bezug auf Getränke und Essen. Am Eingang durften wir keine eigenen Getränke und Speisen mitnehmen. Unsere Taschen wurden kontrolliert, und uns wurde Essen und Trinken abgenommen. Im Park konnten wir zwar wieder etwas kaufen, aber wir bezahlten über 100 THB für nur drei Getränke (bei 7-Eleven kosten diese max. 60THB). Selbstverständlich konnten wir im Park auch essen, aber die Qualität war mittelmäßig, und kostete über 500 THB für 2 kleine Burger und kleine Chicken Nuggets mit Pommes. Diese zusätzlichen Ausgaben machten unseren Tag im Marine Park nicht gerade kostengünstig.